Dienstag, 30. September 2014

Neues zum Projekt

Hallo zusammen!

Als erstes einmal der kurze Hinweis, dass ich endlich auch die Seite "Mein Projekt" aktualisieren konnte.

Zum Zweiten habe ich heute, wie dort erwähnt, meinen letzten Tag in REMAR verbracht. Dank meiner 'Arbeitskollegin' Anni war es ein farbenfroher und freudiger Abschied. Sie hat als Überraschung Lunftballons mitgebracht und von den älteren Mädels mit Glückwünschen beschriften lassen.



Für die tolle Idee und den dadurch entstandenen, wahnsinnnig schönen Moment ein großes DANKESCHÖN! Wenn's auch nicht lang war, hat's tierisch Spaß gemacht mit dir zu 'arbeiten'. Aber trotz Projektwechsel werden wir uns ja garantiert nicht aus den Augen verlieren!

Dennoch bin ich sehr froh, die Möglichkeit zu haben, die Mädels und Kids im Projekt weiterhin, wenn auch nicht länger so regelmäßig, sehen zu können. Es werden gewiss einige Besuche folgen. Besonders die ganz Kleinen sind mir nämlich in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen.

Jetzt bin ich schon gespannt, was mich morgen in der neuen Einsatzstelle KUFUNANA erwartet!

Damit wünsch ich euch allen noch einen schönen Abend!

Eure Anna

Mittwoch, 24. September 2014

Die kleinen Dinge im Leben..


Guten Abend miteinander!

Heute noch ein kurzer Bericht zweier Begebenheiten, die mir das Leben hier gleich ein wenig versüßen!


Auf dem Bild seht ihr ein 'doces', eine Mini-Süßigkeit, die man hier bei den unzähligen Keks- und Obstständen für 1 oder 2 Meticais bekommen kann. Das Besondere an dieser kleinen Kleinigkeit: ich hab es geschenkt bekommen. Von einem im Rollstuhl sitzenden Mann mittleren Alters, dem ich in meinem Vorort immer wieder begegne.
Auf dem Weg zur Arbeit, komme ich eigentlich immer bei ihm vorbei. Er schafft es mit seinem breit grinsenden 'Bom dia' und der freundlichen Nachfrage 'Tudo bem' (inklusive Daumen hoch - wer weiß wie viel die Weiße versteht:D) doch tatsächlich immer, mir ein Lächeln abzugewinnen. Ganz egal, ob es gerade regnet, ich einen Heimweh-Tag habe oder es einfach nur zu früh für meine gute Laune ist. Heute durfte ich durch seine nette Aufmunterung, zusammen mit dem Kommentar -“Ich könnte das doch gewiss gebrauchen, wenn ich soweit von zu Hause weg bin ständig so blöd 'Pssst' oder 'Mulungu' nachgerufen bekomme“ – endlich seinen Namen, Johnny, erfahren.

Als ich mich dann nach einem netten Plausch über meine Arbeit (ja das lässt mein Portugiesisch mit viel Geduld langsam zu) bei der Frau an meiner Chapastation mit Obst eingedeckt hatte und einen kleinen Apfel dazu bekam - einfach als nette Geste - war ich wirklich glücklich. Nicht weil ich wusste, ich habe mich nicht abziehen lassen und bekomme endlich die mosambikanischen Preise. Nein! Viel eher, weil ich merke, dass ich langsam 'dazu' gehöre. Ich begegne ihr jeden morgen, sie weiß, dass ich hier für ein Jahr wohne, warum also nicht mal nett sein. Man meint gar nicht, was so kleine Kleinigkeiten ausmachen können. Mir retten sie oft den Tag!

Damit euch allen eine gute Nacht

Dienstag, 23. September 2014

Neuster Stand :)

Boa tarde e Hallo ihr Lieben!

Nach langer Zeit melde ich mich dann auch nochmal.

Entschuldigt die lange 'Funkstille'. Es gibt zwar unheimlich viel zu erzählen, aber doch ist es schwer etwas zu schreiben. Hört sich blöd an, ist jedoch tatsächlich so :D Da ich mich nun zu einem Eintrag durchringen konnte, werde ich euch naürlich erstmal auf den neusten Stand bringen:
Ich bin weiterhin wohlauf und so langsam aber sicher finde ich in den mosambikanischen Alltag:) Meiner sieht zur Zeit wie folgt aus:
Ich stehe gegen 07:20 auf (ja was ein Luxus, ich weiß:) Dafür klingelt der Wecker mindestens einmal die Woche um 06:00, wenn's heißt "Wäsche waschen") und fahr mit dem Chapa gegen 08:20 dann Richtung Arbeit nach Liberdad. Natürlich kann es auch schonmal 20 Minuten dauern, bis dann wirklich einer der Minibusse kommt, anhält oder noch Platz hat. Aber hey, das ist Mosambik! :D


Ohne verallgemeinern zu wollen: Oft scheint's mir doch so, als hätten die Menschen hier für alles etwas mehr Zeit - zumindest nehmen sie sie sich. Wer von euch dachte, er sei unpünktlich..der wäre hier wohl immer zwei Stunden zu früh dran, um's mal krass zu formulieren. Daher fang ich wohl auch 'erst' um 09:00 an zu arbeiten. Die ersten Tage im Projekt waren Anni und ich zwar immer ganz vorbildlich um 8 Uhr da, aber nach dem vierten mal: 'Was wollt ihr denn schon hier - hmm.. setzt euch erstmal dorthin und wartet', gefolgt von einem sehr prüfend-ungläubigem Blick, haben wir das Ganze dann doch um eine Stunde verschoben. Zumal die Chapas zu der Zeit viel leerer sind und man sich nicht schon am frühen Morgen à la Spider-Gummimensch verrenken muss - ab und an sogar in den Genuss eines Sitzplatzes kommt. Außerdem hat uns bis heute niemand wirklich gesagt, was unsere Arbeitszeiten sind. Meine ausdrücklich objektive und daher mit Vorsicht zu genießende Meinung: Manchmal fragen wir uns wirklich, ob es jemandem auffällt, wenn wir gar nicht kommen würden? Oder nur für 2 Stunden? Deprimierend! Was mir jedoch Kraft gibt, ist das sichere Wissen: Die Kids würden es merken - und dass wir ihnen eine Freude bereiten können, ist ja erstmal die Hauptsache. Mehr dazu unter dem Punkt "Projekt".

Aber weiter zu meinem Tag:
Wie gesagt, gegen halb neun hab ich dann meist ein Chapa, fahre ca. 20 Minuten, treffe Anni und wir gehen die letzten 10 Minuten Sandstraße gemeinsam bis zu dem Waisenhaus  der Organisation REMAR, das gleichzeitig auch ein Rehabilitationzentrum für Mädchen bzw. Frauen mit Drogen/Alkoholproblemen und eine Einrichtung für junge Mütter ist.
Dort verbringen wir dann den Tag. Seit dieser Woche machen wir eine halbe Stunde Mittagspause, um uns eine Kleinigkeit auf der Straße zu kaufen. Äpfel, Orangen und Co. bekommt man ja zum Glück an jeder Ecke hinterhergeschmissen :D Natürlich dürften wir uns auch im Projekt an dem allerdings sehr einseitige Mittagessen bedienen.
Zwischen drei und vier, je nachdem was noch ansteht ist dann Feierabend.
Ich persönlich nutze diesen dann oft auch noch, um in die Stadt zu fahren. Vor ca. vier Wochen habe ich ein ziemlich zentral gelegenes Schwimmbad gefunden - ein Traum! Die perfekte Möglichkeit, endlich mal abzuschalten und sich auszupowern (nicht, dass die Arbeit nicht anstrengend genug sei - aber über etwas Sport geht halt doch nichts!!) Sonst hab ich unter der Woche natürlich auch ganz normale Dinge zu erledigen: ein bisschen einkaufen, Zimmer putzen, der Gastmama zu Hand gehen und so weiter. Nichts spannendes - Alltag eben :)

Trotz allem muss ich zugeben, dass das Projekt ziemlich an meinen Kräften zährt und ich sehr froh über die Wochenenden bin. Durch Maputos super Lage genieße ich diese meist mit anderen Freiwilligen an verschiedenen Stränden. Ganz in der Nähe ist die
Costa do Sol oder der Strand von Katembe. Durch die Nähe zur Stadt lässt die Qualität des Wassers allerdings eher zu wünschen übrig. Vllt deswegen oder weil es wirklich einfach soo schön ist, habe ich mich in den Strand von Macaneta verliebt. Mein erster Gedanke als wir nach 2 Stündiger Fahrt per Chapa/Fähre(bzw. Ruderbooten-das große war kaputt)/Jeep angekommen sind: "Nö! Die haben mich verarscht! Ich bin nicht mehr in Mosambik! Das ist hier das Paradies oder zumindest irgendwo in der Karibik!" :D
Aber schaut selbst:




 


Noch schnell ein anderes Thema:
Seid Mitte/Ende August ist unsere 9-köpfige schweizer/finnische/deutsche Freiwilligentruppe auch stolzer Besitzer einer so genannten Stadtwohnung. Wobei das Wort 'Wohnung'  in diesem Fall erklärungsbedürftig ist! Tatzächlich handelt es sich nämlich um eine eher mittelgroße Einraum-Hütte (ohne Wellblechdach - Luxus), mit Minibad. Aber hey, bis ca. zwei gibt's sogar fließend Wasser, man hat die Möglichkeit zu waschen und ausgelegt mit zwei großen Matten reicht es für die Wochenenden alle mal. Die letzten Chapas in die Vororte fahren nämlich so gegen 23:00. Wenn man da mal einen gemütlichen Abend in der Stadt verbringen möchte oder Lust hat feiern zu gehen, ist das also die optimale Übernachtungsmöglichkeit.
Für mich persönlich auch die perfekte Lösung keine Schwierigkeiten mit meiner 20:00-Regel zu bekommen. Da ist für mich nämlich noch immer Deadline, aber nach Absprache mit meinen Gasteltern, darf ich eben in der Stadt übernachten. Yipii!

So nun aber wirklich der letzte Punkt, dann dürftet ihr ersteinmal wieder alles wissen!
Seit dem 1. September habe ich eine neue 'Gastschwester', Alexandra aus Österreich. Ebenfalls eine Freiwillige, die jedoch nur einen Monat in Mosambik bleibt, dann geht das Studium für sie weiter. Sprich nächsten Dienstag müssen wir uns leider schon wieder verabschieden - ich hab die Zeit aber definitiv sehr genossen, nicht nur weil man sich am Abend mal auf Deutsch von seinem Tag berichten konnte. Außerdem wurde unsere Truppe vor ca. einer Woche von einem Schweden, Christopher, um eine weitere Nationalität erweitert :)

Alles in allem ist es hier noch immer eine turbulente Zeit. Ich finde mich langsam in ein neues Leben ein und es gibt unzählige Dinge die mich nerven aber ebensoviele, die mich  faszinieren und mir wahnsinnig gut gefallen. Dennoch, ich denke Folgendes trifft den Nagel auf den Kopf:



                           Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben.
                                               Theodor Fontane (1819 - 1898)