Sonntag, 17. August 2014

Projekt und Bilder!

Hallo ihr!

Heute war ich wie angekündigt bei dem Projektplatz REMAR und hatte zusammen mit meiner Mitfreiwilligen Anni ein Gespräch mit dem Leiter. Und siehe da:
Morgen(!) dürfen wir mit unserer Arbeit beginnen! Die ersten 2 Wochen zwar nur bis 14 Uhr, da dann der Portugiesischunterricht auf uns wartet, doch danach wird Eine vormittags und die Andere nachmittags das Projekt begleiten.
Wenn die Zeit es zulässt, gibt es am Ende der Woche natürlich einen Bericht von den ersten Arbeitstagen.

Bis dahin könnt ihr euch die Zeit gerne mit den ersten Bildern vertreiben :)

Eure Anna

Freitag, 15. August 2014

Links über Links

Hallo Zusammen!
Es gibt neues zu meinem Projekt, bzw es ist etwas Neues in Sicht. Am Sonntag morgen habe ich zusammen mit einer Mitfreiwiiligen ein Gespräch bei einem Pastor, dem Leiter von REMAR.
Ich hoffe, dass dann eine Entscheidung getroffen wird, wer von uns (oder vllt. sogar beide?) für REMAR arbeiten wird. Und vor allem auch wo, da REMAR viele Tätigkeitsfelder hat. Wer sich schonmal ein paar Informationen über meinen Arbeitsplatz in spe anschauen möchte:
http://weltwärts.de/ep-detail.html?id=209892
http://weltwärts.de/ep-detail.html?id=209893

Falls ich das Projekt wirklich selbst kennenlernen darf, bekommt ihr natürlich auch Infos aus erster Hand:)

Zum Schluss noch 2 Blogadressen von zwei meiner Mitfreiwilligen:
Dann habt ihr die Möglichkeit, Mosambik auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und könnt schaun, was sie berichten:
http://yohannainmosambik.wordpress.com/
http://abenteuer-mosambik.blogspot.com/



Bis bald
Eure Anna

Dienstag, 12. August 2014

Neues zur Gastfamilie und andere Abenteuer

Hallo ihr Lieben:) Tudo bem?

Erst 6 Tage sind vergangen, seit meinem letzten Blogeintrag und doch kommt es mir wie ein halbes Jahr vor, soviel ist passiert und so viel gibt es zu berichten!

Nun erst einmal zu meiner Gastfamilie:
Ich lebe in Patrice Lumumba/Estadio da Mashava, einem Bairro (Vorort) von Maputo.
Da die Frage schon so oft auf kam, auch noch ein paar Worte zu den Verhältnissen: In der Stadt gibt es ganz normal asphaltierte Straßen, auch wenn der Verkehr alles andere als 'europäisch' ist. Je weiter man vom Zentrum weg kommt, um so einfacher wird alles.
Um zu meinem 'zu Hause' zu gelangen, biegt man beispielsweise von der Hauptstraße ab und findet dann eine Sandstraßen vor, die alle irgendwie (für mich ohne ersichtliche Ordnung) verlaufen. Die meisten Häuser bestehen aus einfachen Mauern mit Wellblechen als Dach. Teilweise sind die Wände jedoch von außen ganz farbenfroh bemalt, was dem Ganzen etwas sehr fröhliches verleiht.

Jetzt aber zu meiner '1-Jahr-Ersatzfamilie': Ich wohne bei einem älteren Ehepaar, lasst sie so Anfang/Mitte 60 sein. Insgesamt haben sie vier Kinder, die aber alle erwachsen, ausgezogen und selbst Eltern sind. Daher ist es hier relativ ruhig. Aber an manchen Tagen sollen wohl die Enkel zu Besuch kommen, dann sei hier ganz schön was los, meinten sie!
Mit der Unterkunft hat es mich wirklich super getroffen, wenn ich sie mit denen der anderen Freiwilligen vergleiche! Unser Haus sticht heraus, da wir ein richtiges Dach haben und alles verhältnismäßig groß ist.
Ich habe ein eigenes, kleines, schnuckeliges Zimmer, was wirklich super ist!
Sonst gibt es eine nützlich eingerichtete Küche und auch ein Bad. Alles natürlich nicht unbedingt so wie wir das gewohnt sind, aber auch bei Weitem nicht so klischeemäßig wie sich das vllt viele vorstellen! Dieses Vorurteil kann ich definitiv nicht bestätigen! :)
Im Hinterhof baut meine Gastmutter außerdem zwischen Zahlreichen Wäscheleinen alles mögliche an, sodass ich nicht selten zum Nachtisch allerlei Früchte bekomme. Von Erdbeeren, über Mangos und Orangen, bis hin zu Papayas ist alles dabei. Da kommt man leicht ins schwärmen:) Alles in allem fühle ich mich wohl!
Besonders bezahlt, machen sich nun auch eure lieben und sehr nützlichen Abschiedsgeschenke, zum Beispiel (auch wenn es sich jetzt witzig anhört) die tolle Kopflamp!! Hier ist's nämlich ab halb sechs schon stark am Dämmern, Winter halt. Auch wenn einem die Temperaturen (trockene, gefühlte 25°C bei strahlendem Sonnenschein) eher an einen lauen Sommertag in Deutschland erinnern. Der einzige Nachteil, wie gesagt: Das frühe Dunkelsein, was für mich zum Einen eine Regel mit sich bringt. Spätesten um 18:00 muss ich zu Hause sein. Jedenfalls jetzt am Anfang meines Jahres, wo ich mich noch nicht so auskenne und vor allem wenig Portugiesisch spreche. Ich hoffe, das lockert sich dann mit der Zeit und im Laufe des Sommers. Zum Anderen wäre es dann bei Stromausfall am Abend nicht mehr möglich zu lesen. Dank der Lampe muss ich aber nicht auf meine Lieblingsschmöker verzichten:)
Sonst habe ich halt ganz normale Pflichten und Arbeiten zu erfüllen. Muss zum Beispiel Abends beim Essen zubereiten helfen und den Tisch zu den jeweiligen Mahlzeiten decken und nachher mit der Gastmama Teresa abwaschen. Und für mein Zimmer bin ich natürlich selbst zuständig.
Am Donnerstag bekomme ich außerdem eine Einführung ins Klamotten waschen per Hand! Bin schon gespannt, freue mich fast drauf:) Irgendwie müssen die Sachen schließlich sauber werden!

Zur Sprache lässt sich sagen, dass ich mir meist noch wie ein unmündiges Kind vorkomme. Nicht so mein Lieblingsgefühl. Aber man muss es ja mal so sehen: Bin erst ein paar Tage hier, was hab ich erwartet :D
Bisher klappt so weit alles mit Händen und Füßen, der Vergleich meiner Patentante zum Activityspiel ist wohl sehr passend! Ich bin mittlerweile die 13te Freiwillige, die hier untergebracht ist. Meine Gasteltern haben daher definitiv Übung im Laute und Gesten erraten. Außerdem brechen solch witzige Situationen gut das Eis.

Darüber hinaus besuche ich seit nun schon 2 Tagen den 2-wöchigen Portugiesischunterricht und auch so ist man ja ständig von der Sprache umgeben. So ungewohnt klingt sie schon nicht mehr. Heute haben wir uns sogar in der Freizeit zu dritt in ein kleines Restaurant gesetzt und gelernt. Ihr seht schon, die Motivation ist eine ganz andere, wenn man sich in dem Land aufhält und leben möchte. Nicht zu vergleichen mit dem fehlenden Antrieb in der Schulzeit ;) Auch meine Gastfamilie, die wie gesagt wirklich NUR Portugiesisch spricht, ist dennoch (oder gerade deswegen) eine gute Hilfe. Auch wenn dann mal fünf Minuten lang Tabu und Activity gespielt wird, nur um zu kommunizieren, was Tisch heißt („Mesa“ übrigens :D).

Kleidungsmäßig geht's hier auch ganz Multikulti zu! Man sieht Jeans und T-Shirt, wie bei uns, aber viele Frauen tragen auch Capulana um die Hüften gewickelt, diese typischen bunten Tücher. Alles in allem ein wahnsinnig farbenfrohes Treiben:)

Zum Abschluss noch ein Abenteuer, das ich am Freitag erlebt habe: 

Wie beim letzten Mal erwähnt, sind die Verkehrsmittel wirklich abenteuerlich! Daher geht es auch erneut um ein Erlebnis mit den besagten Minibussen: Meine erste Chapafahrt ganz alleine!!
Zur Erinnerung: Chapas sind hier die, ja sagen wir öffentlichen Verkehrsmittel, die Bus und Bahn/U-Bahn ersetzen, da es soetwas nicht gibt. Ein Chapa ist eine Art Kleinbus, die an Stationen halten und dann eben irgendwo hin fahren. Durchzublicken, wo und wie genau sie fahren ist eher schwer!. Weder sind die Chapastationen ausgeschildert (man orientiert sich einfach an Menschenaufläufen) noch sind die einzelnen Gefährte genau gekennzeichnet, sodass man erkennen könnte wo sie hin fahren. Es gibt einen Fahrer und einen Comprandor, der das Geld am Ende einsammelt und die Endstation aus der Tür brüllt. Der Zustand der Busse ist eher so, dass sie in Deutschland nicht mal dann fahren dürften, wenn alle Leute sitzen würden :D 

Da stört sich aber niemand dran. Ganz im Gegenteil: Wer rein will, kommt rein! Egal ob 10, 15 oder ungelogen 20 Leute! Da wird die Tür aufgemacht, wer rausplumpst wieder reinsortiert und alle anderen hinterher geschoben. Das ist der Wahnsinn! Wenn man sitzt hat man Glück und vllt. nur einen Hintern im Gesicht. Aber wer stehen muss, lernt die verrücktesten Verrenkungen, da ist Twister ein Witz gegen!
Nachdem ich dann gestern in der Stadt war und blöderweise in die Rushhour gekommen bin, durfte ich dieses Abenteuer auch direkt miterleben: Den Kopf schräg unter die Decke gedrückt, den Hintern halb zum Fenster raus und der Ellenbogen eingeklemmt zwischen zwei älteren Damen, ging es Richtung Mashava. Da war ich doch ganz schön stolz, als ich unbeschadet und sogar an der richtigen 'Haltestelle' angekommen bin.

Heute haben wir dann mal die offene Alternative probiert: PickUps mit großen Ladeflächen, von denen bisher erstaunlicher Weise noch niemand runter gefallen ist. Ich habe es zumindest noch nicht mitbekommen. Eigentlich auch nicht die schlechteste Wahl. Die frische Luft erscheint einem viel angenehmer, als die Enge im Inneren der Chapas. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten: Das es nach 3 Monaten absoluter Trockenheit genau während dieser Stunde anfängt wie aus Eimern zu regnen! :D
Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Morgen werde ich mir definitiv den Wetterbericht anschauen, bevor ich mein „Taxi“ wähle“!

Damit eine gute Nacht & boa noite!

Eure Anna

Ankunft in Mosambik !!

Nachtrag vom 6.08.2014 (Da ich erst jetzt wieder vollen Zutritt zu Cyberwelt habe)


Hier also der erste Eintrag aus Mosambik! 

Ersteinmal das Wichtigste:
Mir geht es gut, ich und meine 7 Mitfreiwilligen sind am Samstag Nachmittag gut in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks gelandet, die nun für ein Jahr unser zu Hause sein wird. 

Bis Donnerstag haben wir noch unser Arrivalcamp in dem Backpacker-Hostel BASE. Hier durften wir zwei weitere Freiwillige (aus Finnland und der Schweiz) kennenlernen, die wie wir mit dem ICYE in den nächsten 12 Monate in einem sozialen Projekt arbeiten werden.

Ich persönlich bin noch immer total erschlagen von all den neuen Eindrücken und bisherigen Erfahrungen. Es erscheint einem, als hätte man schon so viel gesehen und doch kennt man noch nichts von all dem Leben hier. Gut möglich, dass ich mitten in diesem 'Kulturschock' stecke, von dem immer alle reden. Zumal der Abschied doch schwerer gefallen ist, als gedacht und sich bei all dem Fremden, dem ich hier begegne, schnell das Gefühl von Heimweh einschleicht. 


Nichts desto trotz bin ich fasziniert von dieser anderen Kultur, die ich hoffentlich bald besser und besser verstehen lernen darf. Heute hat unsere Gruppe zusammen mit Hbonny (Der Vertreter von AJUDE, der für uns zuständig ist) bereits ein Projekt in dem 2 von uns arbeiten werden, besucht. Ein (Rehabilitations-)zentrum für körperlich und geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche.
Um dort hin zu gelangen, mussten wir auch das erste mal Chapa fahren. Ein wahres Abenteuer! Chapas sind kleine Busse die einen von A nach B befördern. Ihre Organisation, die genaue Route und wie man aus den total überfüllten Gefährten wieder aussteigen soll, bleibt mir aber vorerst ein großes Rätsel :D


Morgen geht es dann ab in die Gastfamilien, einem Ereignis dem ich mit gemischten Gefühlen entgegen blicke. So ganz ohne hilfreiche Portugiesischkenntnisse hab ich doch Angst, dass ich mögliche Regeln nicht verstehe und nicht mit meinen Gasteltern oder meiner Gastschwester kommunizieren kann. Aber erst einmal aus dem kleinen 6er Zimmer raus zukommen und vielleicht etwas Platz für all meine Sachen zu haben, erscheint mir doch ganz schön :)
Außerdem freue ich mich auch den mosambikanischen Alltag mitzuerleben und so langsam packt mich der Ehrgeiz Portugiesisch sprechen zu können! Und wie sollte man es besser lernen, als wenn man von Menschen umgeben ist, die nur diese Sprache sprechen und wo man nicht mehr das geliebte Englisch als Joker hervorziehen kann. Also ihr seht schon, die erste Woche ist eine ganz schöne Achterbahnfahrt der Gefühle, die einem schon zu schaffen machen kann! Vielleicht auch ein Grund, wieso ich trotz all der Neugier ständig schlafen könnte. Selbst am helllichten Tage, was bei mir doch einiges heißt! :D
Sobald ich mehr über mein Projekt und meine Arbeit dort weiß, melde ich mich natürlich wieder hier! Und auch sonst versuch ich euch bestens auf dem Laufenden zu halten und freue mich über jegliche Nachricht aus der Heimat, egal auf welchem Wege! :)
Damit:

Adeus e boa noite!

Eure Anna


Ps.: An dieser Stelle noch kurz ein ganz großes DANKESCHÖN für all die lieben Abschiedsgrüße, wirklich kreativen Erinnerungsgeschenke und traurig-schönen Abschiedsfeiern. Und vor allem für die Überraschung in meinem Koffer und das ich nur in den Himmel schauen muss, um mich nicht allein zu fühlen.
Ihr macht es einem wirklich nicht leicht ein Jahr abzuhauen!